Autorin Ava Kingsley
Bücher- Welt

Background zur Serie: Im Gespräch mit
Clemens. S

Das Genom des Bösen/ Psychothriller

Frage:
Du schreibst an einer Thriller-Serie und hast hierzu gerade den zweiten Teil veröffentlicht, meine Frage an dich: Warum hast du dich für eine Serie entschieden?

Antwort:
Eigentlich war nur ein Psychothriller geplant. Während sich die Story  immer weiter entwickelt hat, wurde mir schnell klar, dass sich daraus eine Serie entwickelt. Die Charaktere des Buches sind derart stark und charismatisch, dass ich mittlerweile wie besessen von ihnen bin. Der dritte Teil  ist bereits in Arbeit und sollte noch knapp vor Jahresende fertig gestellt sein.

Frage:
Woher nimmst du deine Inspiration, schließlich hast du in diesem Jahr insgesamt drei Bücher veröffentlicht. Zwei Psychothriller und ein weiteres Buch, aus einem komplett anderen Genre.

Antwort:
Ich glaube, ich habe durch meine frühere Tätigkeit einen großen Vorteil. Ich hatte einige Jahre Traumapatienten therapiert. Schwer vorzustellen, aber meine Bücher sind im Kern nicht nur Fiktion. Ich sehe sie eher als biografisches Schreiben. Meine Erfahrungen und tiefen Einsichten in gesellschaftliche Parallelwelten bieten letztlich die Grundlage meines Schaffens.

Frage:
Heißt das, dass die Story einen realen Hintergrund hat?

Antwort:
Gott bewahre, nein!
Aber einige Szenen und Hintergründe, haben tatsächlich eine reale Basis.

Frage:
Wie sieht es mit den Hauptakteuren deiner Serie aus, verstecken sich da  auch reale Personen?

Antwort:
Ich darf hier natürlich keine Namen nennen oder zu viel verraten. Ja, einige der Hauptakteure, aus Teil 1 und 2, haben reale Vorbilder. Natürlich sind diese realen Personen im wirklichen Leben keine Actionhelden. Aber besonders für die Rolle von Adam gibt es ein reales Vorbild, welches sehr authentisch ist. Allerdings nicht aus der Zeit meiner eigenen therapeutischen Arbeit, sondern als ich selbst noch in den Kinderschuhen zum Therapeuten steckte. Adam ist im realen Leben tatsächlich ein Psychotherapeut, der sich außergewöhnlichen Methoden bedient, um schwere Traumen und verdrängte Erlebnisse gezielt freizulegen. Eine Szene aus dem Buch, in welcher Adam eine Frau mit einem Laken, in einen fixierenden Zustand einbindet, um sie aus der Reserve zu locken, durfte ich einmal vor vielen Jahren im Selbstversuch, am eigenen Leib erfahren. Es war sehr grenzwertig, aber wirkungsvoll! Selbst habe ich diese Methode jedoch nie angewandt.

Frage:
Wie real werden, während des Schreibens, deine Protagonisten für dich?

Antwort:
Zumindest laufen sie noch nicht sichtbar durch meine Wohnung, wen du das meinst. Aber bevor ich mit einem Buch beginne, erstelle ich mein Storybord. Ich schreibe mit einem professionellen Schreibprogramm, bei welchem man für jede Person der Geschichte eine eigene Kartei anlegen kann. Diese Karteien sind sehr detailliert aufgebaut. Man kann sogar ein Foto zuordnen. Als meine Hauptpersonen feststanden, hatte ich mir im Internet, auf einer Modelagentur, Personen heraus gesucht, die meiner persönlichen Vorstellung der Hauptpersonen entsprachen. Ich habe mir aus diesen Einzelfotos ein Banner als Bildformat zusammen geschnitten und direkt auf dem Desktop hinterlegt. Jeden Tag, wenn ich meinen PC anschalte, sind sie die ersten vertrauten Gesichter, die ich sehe. Es klingt verrückt, aber für mich sind es reale Personen und das müssen sie auch sein, damit man sie dem späteren Leser glaubhaft präsentieren kann.

Frage:
Weißt du schon, wie viele Teile die Serie haben wird?

Antwort:
Das kann ich erst nach Teil 3 entscheiden. Nach Teil 1 wusste ich, es wird einen weiteren Teil geben. Zu diesem Zeitpunkt war an einen Teil 3 noch gar nicht zu denken und doch schreibe ich ihn gerade. Wenn ich Teil 3 abgeschlossen habe, wird es sich zeigen, ob das Ende ein wirkliches Ende ist oder ob es noch weiter gehen wird.

Frage:
Gibt es schon weitere Buchprojekte, von denen wir noch nichts wissen?

Antwort:
Ich wäre nicht ich, wenn sich nicht in meinem Hinterkopf weitere Projekte manifestiert hätten. Ich brenne für Krimis und Psychothriller. Nach dem Genom des Bösen ist eine Krimiserie geplant, welche in meiner Wahlheimat Leipzig und dem direkten Umland spielen soll. Auch hier möchte ich ein starkes Team zusammen stellen, was nicht leicht werden wird. Gerade im Bereich Krimi, wird und wurde schon sehr viel geschrieben. Ich habe den Anspruch anders und besser zu sein, was die Entwicklung der Storys nicht einfacher machen wird. Neben diesen Projekten laufen natürlich auch immer meine Kurzgeschichten, innerhalb eines ganz anderen Genre. Hier fließen natürlich wieder sowohl persönliche wie berufliche Erfahrungen ein. Aus diesem Grund kollidieren sie keineswegs mit meinen Psychothrillern, erreichen jedoch eine ganz andere Leserschaft.

Frage:
Nun noch kurz eine persönliche Frage:
Du schreibst sehr viel und bist somit die meiste Zeit des Tages in einer anderen Welt und dadurch von deinem sozialen Umfeld isoliert. Wie sieht es mit deinem Privatleben aus?

Antwort:
Es ist Arbeit, natürlich! Aber ich bin eigentlich ein sehr geselliger Mensch. Manchmal etwas zu sehr präsent, aber dafür auch recht unterhaltsam. Ich habe das Glück in einem Haus zu wohnen, in welchem die Nachbarn mehr als Nachbarn sind. Wir sind alle zur gleichen Zeit eingezogen. Das bringt eine ganz besondere und familiäre Nähe mit sich. Wenn ich mal am Wochenende nicht raus komme, dann trifft man sich im Garten und grillt. Ansonsten habe ich Freundschaften unter Kollegen. Ich liebe den kreativen Austausch mit anderen Autoren. In meiner aktuellen Autorengruppe, der ich vor einem Jahr beigetreten bin, organisieren wir regelmäßig gemeinsame Lesungen. Außerdem pflege ich tiefe Freundschaften mit Menschen, die zwar sehr weit weg wohnen, aber die ich regelmäßig anrufe oder besuche. Zuletzt das Beste: Meine Familie, die Gott sei Dank, hier in Leipzig lebt. Also, Schriftsteller sind nicht diese muffeligen Sonderlinge, die am Nachmittag noch in den Puschen herumlaufen.